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Kulturpolitische Handreichung: Auf den Punkt – Kunst, Kultur, Bildung

Die Kulturlandschaft Deutschlands ist auch eine Bildungslandschaft.

Kulturelle Bildung ist ein wichtiger Teil der Kulturförderung in Deutschland. Öffentlich geförderte Kultureinrichtungen sind Bildungspartner:innen von Schulen und bieten Vermittlungsprogramme an.

Indes sind Akteur:innen des Kulturbetriebs dabei, sich neu zu erfinden, Programme zu hinterfragen, das Verhältnis zum Publikum neu auszurichten. Der Schock der Corona-Pandemie hat zusätzliche Fragen zur Position von Kultur in der Gesellschaft aufgeworfen. Dies hat auch Konsequenzen für kulturelle Bildung.

Vor dem Hintergrund beleuchtet die kulturpolitische Handreichung „Auf den Punkt – Kunst, Kultur, Bildung“ des Rates für Kulturelle Bildung kulturelle Bildung als kulturpolitischen Gestaltungsraum.

Kulturlandschaft als Bildungslandschaft

Die Autor:innen zeigen: Die Kulturlandschaft Deutschlands ist auch eine Bildungslandschaft. Bibliotheken und Museen weisen eine hohe Bandbreite an Bildungs- und Vermittlungsangeboten auf, Orchester arbeiten zunehmend mit Schulen, Kitas und Einrichtungen der Jugendhilfe zusammen und kulturelle Bildung ist ein anerkanntes kulturpolitisches Handlungsfeld in vielen Kommunen.

Bildung in Kultureinrichtungen: integriert oder nachgeordnet?

Dennoch bleibt das Verhältnis zwischen Kunst, Kultur und Bildung der Handreichung zufolge diskussionsbedürftig. Vermittlung ist in Kulturinstitutionen oft eine Nische mit wenig Gestaltungsmacht und gilt als nachgeordnetes Gewerk, während das Potenzial von Kulturschaffenden und -einrichtungen in kommunalen Bildungsnetzwerken oft außen vor gelassen wird.

Wie wird öffentlich geförderte Kultur zum öffentlichen Gut?

Die Autor:innen finden: Kulturelle Bildung muss mit dafür sorgen, dass Kulturorte und kulturelle Angebote für einen möglichst großen Teil der Gesellschaft zum öffentlichen Gut werden.

Sie identifizieren drei Handlungsfelder für die kulturpolitische Gestaltung der kulturellen Bildung: Kultureinrichtungen, Digitalisierung sowie Netzwerke und Kooperationen.

Ihre Kernempfehlungen an die Bildungspolitik und -verwaltung lauten:

  • Stärkung von Kultureinrichtungen als Orte ästhetischer Erfahrungen und kultureller Bildung
  • Kulturpolitische Unterstützung für die Begleitung und Gestaltung des analog-digitalen Wandels durch kulturelle Bildung
  • Stärkung der Strukturen kultureller Bildung für eine kommunale kulturelle Grundversorgung und kulturelle Teilhabe in Bildungslandschaften

Die Positionen des Rates werden von Kurzbeiträgen ausgewählter Critical Friends flankiert, die aus Sicht des Kulturbetriebs, der Beratung, der kommunalen oder regionalen Perspektive Stellung zum Dreiklang Kunst, Kultur, Bildung nehmen.

Im zweiten Teil der Handreichung erkunden die Expert:innen in vertiefenden „Gedankenstrichen“ kulturpolitische Fragen zur kulturellen Bildung.

Die kulturpolitische Handreichung „Auf den Punkt  Kunst, Kultur, Bildung“ ist eine Publikation des Expert:innenrates für Kulturelle Bildung und wurde 2021 vom Rat für Kulturelle Bildung e. V. herausgegeben.