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Positionspapier: 10 Minuten. Über Kulturelle Bildung in Familien

Kulturelle Teilhabe hängt vom Elternhaus ab – wie Politik mit kultureller Bildung darauf reagieren kann, wird hier in zehn Minuten Lesezeit erklärt.

Die Studie „Eltern/Kinder/Kulturelle Bildung. Horizont 2017“ hat 664 Mütter und Väter in Deutschland dazu befragt, wie sie zu kultureller Bildung ihrer Kinder stehen und wie sie diese konkret umsetzen, etwa, indem sie ihre Kinder zu kulturellen Aktivitäten ermutigen. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung zeigen, dass der überwiegende Teil der Eltern die Bedeutung kultureller Bildung hoch einschätzt – für die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Kinder, für ihren beruflichen Werdegang, aber auch für den familiären Zusammenhalt. Andererseits weisen die Daten auch darauf hin, dass die Förderung der kulturellen Teilhabe von Kindern systematisch variiert: Ob junge Menschen zum Beispiel ein Musikinstrument spielen oder einen Tanzkurs besuchen, hängt vom formalen Bildungshintergrund und Kulturinteresse der Eltern sowie ihren finanziellen Möglichkeiten ab.

Das Positionspapier „10 Minuten. Über Kulturelle Bildung in Familien“ fasst Erkenntnisse der Studie „Eltern/Kinder/Kulturelle Bildung. Horizont 2017“ zusammen, die besonders bedenkenswert für die politische Gestaltung kultureller Bildung sind:

  • Bildungsbiografien schreiben sich mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv wie negativ fort.
  • Väter und Mütter mit niedrigeren Abschlüssen haben häufig kein Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten.
  • Alleinerziehenden fehlen häufig Interesse und finanzielle Mittel, um ihren Kindern externe Angebote der kulturellen Bildung zu finanzieren.
  • Die kulturelle Aktivität von Kindern steht mithin im direkten Zusammenhang zu den eigenen Fähigkeiten der Eltern im kulturellen Bereich.

Vor dem Hintergrund fasst das Positionspapier Empfehlungen des Expert:innenrates „Rat für Kulturelle Bildung“ aus der Studie wie folgt zusammen:

  • Kulturelle Bildung im vorschulischen Bereich stärken
  • Unterrichtsausfall stoppen bzw. Unterrichtsversorgung in den künstlerischen Fächern und Bereichen sicherstellen
  • Transferleistungen unter bildungspolitischen Aspekten optimieren
  • Eltern erreichen und aktivieren
  • Kulturinteressierte Jugendliche auf neue Berufswelten vorbereiten
  • Alleinerziehende und ihre Kinder besonders fördern

Das Positionspapier „10 Minuten. Über Kulturelle Bildung in Familien“ des Rates für Kulturelle Bildung wurde 2018 vom Rat für Kulturelle Bildung e. V. veröffentlicht.