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Denkschrift: Schön, dass ihr da seid. Kulturelle Bildung: Teilhabe und Zugänge

Damit Angebote kultureller Bildung einladend sind, reicht eine offene Tür nicht aus – auf die Gestaltung der Zugänge kommt es an.

Wie wird kulturelle Teilhabe Wirklichkeit? Einerseits, indem Menschen Interesse an kultureller Bildung entwickeln und andererseits, indem Zugänge zu entsprechenden Angeboten geschaffen werden. Direkten Einfluss hat die Politik ausschließlich auf den zweiten Aspekt, so die Überlegungen der Denkschrift „Schön, dass ihr da seid“ des Rates für Kulturelle Bildung.

In ihrer Analyse erkunden die Autor:innen die Bedingungen kultureller Teilhabe: Um diese in der Gesellschaft zu verwirklichen, reicht es demnach nicht, bestehende Angebote kultureller Bildung vorzuhalten. Die Menschen, die von diesen Angeboten erreicht werden sollen, müssen sich auch auf Grundlage ihrer eigenen Interessen von ihnen angesprochen fühlen.

Wie kommt wer zu kultureller Bildung? Gestaltung von Zugängen

Die Denkschrift beginnt mit einer theoretischen Bestandsaufnahme zur Teilhabe an und zu Zugängen zur kulturellen Bildung. Sie fragt: Welche Wege führen zu Angeboten kultureller Bildung und wer wird von ihnen angesprochen? Dabei diskutieren die Autor:innen, welche Erfahrungen Menschen machen, wenn sie sich mit Kunst und Kultur beschäftigen. Dass diese Erfahrungen nicht immer und ausschließlich positiv sind, ist eine wichtige Erkenntnis für Gestalter:innen kultureller Bildung.

In ihrem „Blick in die Praxis“ fragt die Denkschrift nach den Strukturen für kulturelle Bildung in Deutschland mit Blick auf das Ziel einer umfassenden Grundversorgung: Wie und wodurch öffnen Kindertageseinrichtungen und Schulen, gesetzliche Rahmen und Modellprogramme Räume für die kulturelle Teilhabe?

Teilhabe als Qualitätsmerkmal kultureller Bildung

Eine hohe Qualität kultureller Bildung zeigt sich in der Teilhabe möglichst vieler Menschen und in der Gestaltung von Zugängen – zu diesem Schluss kommt die Denkschrift „Schön, dass ihr da seid“.

Ihre Empfehlungen lauten unter anderem:

  • „Teilhabe“ muss Teil des Qualitätsdiskurses werden.
  • Qualitätsmerkmale aus den Künsten gewinnen: Künste müssen den inhaltlichen Bezugsrahmen der kulturellen Bildung darstellen.
  • Grundlegende Allgemeinbildung in den wichtigsten Künsten in Kindertagesstätten und Schulen sichern
  • Ganztagsschule für die kulturelle Bildung nutzen
  • Aus- und Fortbildung der Lehrer:innen und Vermittler:innen erweitern
  • Kommunale Bildungslandschaften entwickeln
  • Monitoring für die kulturelle Bildung schaffen und Forschung ausbauen

Unter den Aspekten Partizipation und Kooperation empfiehlt die Denkschrift eine diversitätssensible Gestaltung von Angeboten kultureller Bildung sowie übergreifende politische Zusammenarbeit im Sinne der kulturellen Teilhabe.

Die Denkschrift wird durch individuelle Perspektiven der Ratsmitglieder auf die Themen Teilhabe und Zugänge sowie eine Recherchearbeit zu Qualitätskatalogen in der kulturellen Bildung ergänzt.

„Schön, dass ihr da seid“ ist eine Denkschrift des Expert:innenrates für Kulturelle Bildung und wurde 2014 vom Rat für Kulturelle Bildung e. V. herausgegeben.